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Internierungslager in Frankreich
 

In der Zeit von 1939 und 1946 bestanden im Süden Frankreichs eine grosse Anzahl von so genannten Internierungslagern. Diese waren im Gegensatz zu den Konzentrationslagern keine Vernichtungslager, sondern Einrichtungen, in welche verschiedenste Bevölkerungsgruppen verbracht wurden, die als unerwünscht oder gefährlich betrachtet wurden. Zunächst waren es mehrheitlich spanische Flüchtlinge, die vor den Armeen des Generals Franco über die Pyrenäen nach Frankreich flohen. Sie wurden nach dem Grenzübertritt in Notlagern untergebracht, die sie teils selbst erbauen mussten. Ein Teil von ihnen konnte das Lager später wieder verlassen, so dass Platz vorhanden war um in der Folge Staatsbürger der ‘feindlichen Mächte’ sowie politisch unerwünschte Personen zu internieren.

Bald dienten die Lager auch der Internierung verschleppter Juden und Jüdinnen aus Deutschland oder anderen Teilen Frankreichs. Die Zustände in diesen zunächst als Provisorien errichteten Lagern waren katastrophal. Kälte, Mangelernährung und die hygienischen Verhältnisse kosteten vielen Menschen das Leben. Etwas Linderung vermochten Hilfsorganisationen, auch aus der Schweiz zu leisten, die teils Zugang zu den Internierungslagern hatten.

 

Ab Frühling 1942 nahmen die Internierungslager in Südfrankreich einen festen Platz in der deutschen Logik der Endlösung ein. Sie wurden zu Orte zur Vorbereitung der Deportationen in die Vernichtungslager. Von den 320'000 Juden und Jüdinnen in Frankreich wurden 76'000 deportiert. Rund 10'000 wurden den Deutschen von den Behörden des Vichy Regimes ausgeliefert. Viele direkt aus den Internierungslagern.

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